meh als gmües

Die Gemüsegenossenschaft in Zürich Nord

meh als gmües

Die Steine am rollen halten

Am Samstag haben mehr als 30 aktive Genossen den ganzen Tag über auf unserem neuen Acker, Wolfswinkel, Steine gesammelt. Ziel ist es, dass wir bis zum Saisonstart diese auf ein erträgliches Mass abgesammelt bekommen. Und wie die emsigen Bienen haben alle gearbeitet. Steine wurden in Kisten gesammelt, diese Kisten zum Ackerrand getragen. Zwischendurch kamen Frank und Sven mit dem Traktor, um sie aufzuladen und den beiden Steinhaufen – unsere Rocky Mountains – zuzuführen. Nebenbei gabs auf jeden Fall viel Spass und interessante Begegnungen – auch mit neugierigen Passanten, die sich fragten, was wir da wohl treiben.

Viele Steine, viele Kisten und viele fleissige Genossenschaftsmitglieder ergeben zwei grosse „Rocky Mountains“

Weitere fleissige Mitglieder haben eine Grube gegraben, um einen etwas tieferen Eindruck zu erhalten und herauszufinden, mit was für einem Boden wir es überhaupt zu tun haben. Mit Olivier haben wir ein Mitglied, der sich bei der Agroscope professionell mit der Beurteilung von landwirtschaftlichen Böden befasst. Im Verlauf des Vormittags hat er an 4 Stellen auch noch (kleine) Bohrungen vorgenommen, um zusammen mit der Grube einen umfassenderen Eindruck zu gewinnen.

Nach dem Mittagessen versammelten sich dann alle um die Grube und Oli erläuterte seine Befunde zur Entstehung des Ackers.

Auf der Teilfläche «Überschüttung» wurde der ursprüngliche, anmoorige Boden von ca. 60 cm zugeführten Boden- und Aushubmaterial überschüttet.

Hier ein Auszug aus dem Gutachten: “Die Parzelle im Wolfswinkel ist gemäss Bodenkarte eine kalkreiche, grundnasse und in der Folge drainierte Fläche. Die Parzelle ist sehr heterogen. Die Informationen in der Bodenkarte stellen die schlechtesten pflanzenbaulichen Voraussetzungen dar. Gegen den höher gelegenen Rand der Parzelle (Teilflächen «Moräne» und «Bauplatz») hin wird die Grundnässe weniger ausgeprägt, der Humusgehalt tiefer und der pH im Oberboden tiefer. Auf der Teilfläche «Überschüttung» wurde der ursprüngliche, anmoorige Boden von ca. 60 cm zugeführten Boden- und Aushubmaterial überschüttet.”

Für uns heisst dies – im Verbund mit den vielen Steinen im Oberboden – der Boden ist eine richtige Herausforderung für den Gemüsebau. Wir haben aber mittlerweile fünf Jahre Erfahrung mit Böden in der Nachbarschaft, die ebenso fordernd sind. Und wir haben ein ganzes Potpourri an Ideen, wie Agroforst, eine angepasste Mechanisierung und vieles andere, um den Acker über die nächsten Jahre in seiner Produktivität systematisch aufzubauen.

Alles in allem ein erfolgreicher und arbeitsintensiver Samstag. Und da uns das Wetter in der nächsten Woche wohlgesonnen bleibt, laden wir dazu ein: Kommt, wann immer ihr Lust und Zeit habt, und macht unseren Acker zukunftsfähig.