meh als gmües

Die Gemüsegenossenschaft in Zürich Nord

meh als gmües

Das war die GV 2022

Am Donnerstagabend trafen sich knapp 50 Mitglieder von meh als gmües in der Gärtnerei, um an der ordentlichen GV teilzunehmen. 

Im Rückblick erzählen uns Cäcilia und Sven, was sich in der Saison 2021/22 getan hat.

Es war die erste Saison, in welcher der Wolfswinkelacker, nach der Entsteinung im Vorjahr, produktiv verwendet werden konnte. Dies war vor allem dafür nötig, um die 80 zusätzlichen Ernteanteile zu versorgen. Nun stehen wir seit der letzten Saison bei gesamthaft 320 Ernteanteilen.

Auch der neu angeschaffte eHoflader trägt zur gesteigerten Produktivität bei. Ebenso wie der Tiefenlockerer, die Scheibenegge und das Hackgerät.

Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung fossil-freiem Betrieb geschafft, ebenso mit den Heizmatten, die die alte Heizung im Jungpflanzenhaus ersetzen. Diese kommen gezielt dann zum Einsatz, wenn die späten frostigen Tage die Jungpflanzen heimsuchen und diese zu erfrieren drohen.

Auch die regengeschützte Fläche für Tomaten, Gurken, Auberginen und Peperoni hat sich vervielfacht. Grün Stadt Zürich, unsere Pächterin, hat uns mit dem Bau eines neuen grossen Folientunnels – dem neuen Gewächshaus – unterstützt. Ebenso beim neuen Schattenhaus, wo die Jungpflanzen sich an das Aussenklima gewöhnen können, ohne gleich von der Sonne verbrannt zu werden.

Allen Anstrengungen zum Trotz, war das letzte Jahr ein sehr schwieriges Jahr für die Landwirtschaft

All die Maschinen bringen jedoch wenig, wenn wir nicht auch die Fachkräfte haben, die diese bedienen. Durch Unterstützung der vom Technikum beschafften Fördergelder, konnten wir Cäcilia nach ihrem Praktikum im Winter als Gartenfachkraft anstellen. Nur so war es möglich, die aufgebauten Überstunden der Fachkräfte wieder abzubauen. Die Feststellung, dass wir für die anstehenden Arbeiten vier Fachkräfte brauchen, führte dann im Februar zur ausserordentlichen GV, welche beschloss, die Anstellung von Cäcilia auch im neuen Jahr fortzusetzen.

Allen Anstrengungen zum Trotz, war das letzte Jahr ein sehr schwieriges Jahr für die Landwirtschaft – wie für alle Sommerliebhaber*innen. Der Regen hat die Felder geflutet und die Feuchtigkeit hat Krankheiten zu den Tomaten getragen, so dass die Ernte um einiges geringer ausfiel als geplant.

Im Verlauf des Jahres gab es dann doch nochmal gute Neuigkeiten, nämlich für die Katzenwiese, der Fläche nördlich der Gärtnerei. Für diese konnte das Technikum Fördermittel anwerben, so dass die Arbeiten dort dieses Saison starten können. Diese Mittel finanzieren auch einen Teil unserer vierten GFK-Stelle.

Mit den steigenden Mitgliederzahlen wurde die vergangene Saison auch genutzt um einen Standort für ein drittes Depot zu finden. Einen Ort fanden wir bei der ABZ Siedlung Jasminweg, jedoch gab es da keine freien geeigneten Räume, weshalb ein Bauwagen als Zwischenlösung gebaut wurde. Dank fleissigen und kompetenten Mitgliedern, konnte der Wagen genau zum Saisonende hin fertiggestellt werden.

Sarah übernimmt das Wort und berichtet vom Erfolg des Patenschafts-Systems bei meh als gmües. Dieses wurde in der vergangenen Saison neu eingeführt und von 25 Neumitgliedern genutzt, welche von Eileen und Anna mit einem Mitglied zusammengebracht wurden, das schon länger bei meh als gmües dabei war. Diese Gotte bzw. dieser Götti machten dann mit dem Neumitglied den ersten Einsatz und zeigten bzw. erklärten die wichtigsten Sachen bei meh als gmües.

Das hat gut funktioniert, so dass es diese Saison erneut angeboten wurde, dieses mal betreut von Sarah.

Beim nächsten Thema macht Sarah gleich weiter, wechselt aber in ihre Rolle, für die sie bei meh als gmües bekannt ist: Als Rezepte-Bloggerin. Die “meh als rezept”, sind mehr als nur eine Rezeptesammlung – wie könnte es auch anders sein –  und sollen unter anderem auch den Diskurs über den Lebensmittelkonsum anregen und die Community näher zusammen bringen.

35 Artikel sind in der letzten Saison entstanden und werden auch von aussen mehr und mehr wahrgenommen.

Es kommt der offizielle Teil: Die Rechnung.

Urs, der diesen Teil sonst stets souverän übernimmt, konnte wegen einem erfreulichen Ereignis in der Familie nicht an der GV teilnehmen. Stattdessen liest David die vorbereitete Erklärung der Rechnung vor. Danach nimmt die Versammlung diese ab.

Ebenso wird die Betriebsgruppe entlastet.

Nachdem die Verdankungen bei den vergangenen Online-GVs immer wieder hinausgeschoben wurden, gab es reichlich Nachholbedarf. Dreizehn Mitglieder, die sich in den letzten Jahren massgeblich für meh als gmües engagiert haben, bekamen zum Dank einen Strauss aus Kräutern und Stauden.

Im gleichen Zug wurden auch die sechs ehemaligen Mitglieder der Betriebsgruppe verdankt, die sich dieses Jahr nicht mehr zur Wahl stellten. Sie bleiben der Genossenschaft als Mitglieder erhalten und einzelne setzen ihre bisherigen Aufgaben ausserhalb der Betriebsgruppe fort.

Die Plena werden schon bald wieder starten.

Benjamin

Die zukünftig aus 4 ehrenamtlichen Mitgliedern und 4 Angestellten bestehende Betriebsgruppe, hat sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie sie die Organisation künftig tragen kann. Die Idee ist es, bestimmte Verwaltungsaufgaben aus der Betriebsgruppe auszulagern, an entsprechende Arbeitsgruppen (AGs) oder einzelne Mitglieder. Dies hat bereits begonnen mit der Ausschreibung der Aufgaben auf gesucht.mehalsgmues.ch. Dort haben sich bereits erste interessierte Mitglieder gemeldet und werden teilweise auch schon eingearbeitet.

Orlando beschreibt die angestrebte neue Organisation der Betriebsgruppe und der Genossenschaft weiter im Detail. Die entsprechende Seite in unserem Wiki wurde teilweise schon aktualisiert und wird in den folgenden Monaten weiter verfeinert.

Benjamin, der sich seit ein paar Monaten nun aktiv in den Betriebsgruppensitzungen involviert hat, betritt die Bühne und ruft einen Pfeiler der Genossenschaft in Erinnerung, der in den letzten Jahren situationsbedingt etwas zum erliegen kam: Die Plena. Diese werden schon bald wieder starten und jene Themen aufnehmen, für die im Rahmen der GV nicht genug Zeit ist für eine angemessene Diskussion.

Nun kommt die offizielle Wahl der neuen Betriebsgruppe. Wieder zur Wahl stellen sich David, Orlando und Jörg. Neu zur Wahl stellt sich Benjamin. Die Geschlechterverteilung in der Betriebsgruppe ist damit gar einseitig und ein Thema, das im verlaufe des Jahres angegangen werden muss.

Bei der Revision stellt sich Eileen für ein weiteres Jahr zur Wahl.

Die neue Betriebsgruppe und bestehende Revisorin werden einstimmig gewählt.

Reichlich Diskussionen und Fragen gibt es im folgenden Teil, in welchem Orlando die von der Betriebsgruppe ausgearbeiteten möglichen Szenarien zum Finanzplan vorstellt. Überraschend kommt dies nicht, denn die Genossenschaft wächst und investiert derzeit Geld wie im beschlossenen Betriebsentwicklungsplan (BEP) vorgesehen. Die Verluste sind in der Übergangszeit zwar budgetiert, aber ein gewisses Risiko bleibt bestehen. Die Szenarien zeigten unter Anderem, wie es auch im schlimmsten anzunehmenden Fall noch aufgehen kann. Diesen Sommer werden wie schon erwähnt Plena durchgeführt, die auch das Thema Finanzen weiter beleuchten und mehr Transparenz schaffen sollen.

Die Diskussion zieht sich auch in die anschliessende Vorstellung des Budgets, welches wieder David stellvertretend für Urs vorstellt. Während die zuvor vorgestellen szenarien weiter in die Zukunft schauen, zeigt das Budget nur diese Saison für welches, wie schon gesagt, ein Verlust vorgesehen ist.

Am Ende der Diskussionen wird das Budget von der Versammlung angenommen.

Die Uhr zeigt an dieser Stelle, dass schon zwei Stunden vergangen sind, weshalb der Ausblick und die Varia nun etwas beschleunigt vorgestellt werden.

Es soll vermehrt auf die Selbstorganisation der Mitglieder gesetzt werden.

Zwar ist die Saison wegen krankheitsbedingten Ausfällen etwas harzig gestartet, aber die spürbaren verbesserungen durch Mechanisierung – die Flächen sind bereits bespielt – und das bisher gute Wetter, lässt unser Gartenteam optimistisch auf diese Saison blicken.

Es soll zudem vermehrt auf die Selbstorganisation der Mitglieder gesetzt werden. Dies läuft derzeit vor allem schon bei den Jungpflanzen, dem Gewächshaus, beim Ernten und der Einmachgruppe gut an.

Zum Ende präsentiert noch Caro den aktuellen Stand zum Technikum Urbane Agrarökologie, welches sich als spin-off von meh als gmües zunehmend etabliert und mit seinen Aktivitäten wichtige Impulse zur Entwicklung unseres Betriebes liefert. Ausserdem wurden im Verlauf der vergangenen Monaten diverse Anträge auf Förderung gesprochen.

Zum Schluss werden noch die bevorstehenden Termine verkündet. Hier ist besonders das Sommerfest vom 9. Juli erwähnenswert. Peder, der die Organisation des Fests anleitet ruft auf nach Helfer*innen die mitorganisieren oder am Fest selbst mithelfen wollen. Die Kontaktdaten und Einsätze sind im internen Bereich zu finden.

So endet die Versammlung offiziell und im inoffiziellen Anschluss bleiben einige Mitglieder noch ein Weilchen draussen beim Zelt um sich auszutauschen, anzustossen und den Abend auszukosten.