meh als gmües

Die Gemüsegenossenschaft in Zürich Nord

meh als gmües

Jeder Beitrag

Letzter Sonntag war ein guter Sonntag – die plakative Propaganda konnte diesmal nicht verfangen und die Schweizer Stimmbevölkerung hat mit einem klaren „Ja“ für (mehr) Klimaschutz gestimmt.

Wie in unserer Genossenschaft ist auch beim Klimaschutz jeder Beitrag wichtig. Würden unsere Mitglieder keine Einsätze leisten, weil ja jedes einzelne Böhnli den Gesamtbetrieb gar nicht tragen kann, würden wir nicht jede Woche frisches Gemüse ausliefern können. So wie jeder Arbeitseinsatz nur ein Promille des Gesamten darstellt, verhält es sich auch bei den CO²-Emissionen. Das „Argument“ der Schweizer Beitrag an der Erderwärmung sei unbedeutend, weil global betrachtet im einstelligen Prozentbereich, ist dabei übertragen gesehen genauso falsch wie die Annahme, ein einzelner Arbeitseinsatz habe keine Bedeutung.

Ökosystemdienstleistungen

Die ersten Auswirkungen des veränderten Klimas bekommen wir auch diese Jahr wieder zu spüren. Dank der ergiebigen Regenfälle im Frühjahr sind die Grundwasserspeicher zwar zum Glück gefüllt, doch die wochenlange Trockenheit macht uns nun schon wieder zu schaffen – da war der Regen in der Nacht auf Montag nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Es ist also höchste Zeit darüber ins Gespräch zu kommen, wie unser künftiger Wohlstand aussehen sollte. Der materielle Wohlstand hat uns vieles erleichtert, doch die negativen Konsequenzen der Produktionsweise unseres Systems überwiegen mittlerweile. Wir verlieren in atemberaubender Geschwindigkeit den Luxus eines moderaten Klimas, einer produktiven und ästhetischen Biodiversität und damit – liebe Liberale – auch eine immense Wirtschaftsleistung, die uns bisher nicht einen Rappen gekostet hat!

Nun müssen wir mühsam erhalten und wieder aufbauen, was sonst umsonst zur Verfügung stand. Diese Massnahmen lassen sich unter anderem unter dem Begriff der „Ökosystemdienstleistungen“ zusammenfassen. Mit Beginn unserer ersten Projektumsetzung, der „Katzenwiese“, unmittelbar nördlich der Gärtnerei, tragen wir einen Teil dazu bei. Gelder von Stadt und aus dem EWZ naturemade star fonds ermöglichen die (ökonomische) Umsetzung dieses Projektes. Für den Unterhalt kommen wir, zusammen mit euch und einem Teil des Betriebsbeitrages auf. Doch wir kämpfen dafür, dass Ökosystemdienstleistungen konsequent als gesamtgesellschaftlicher Beitrag anerkannt und entsprechend entlohnt werden.

Wer die letzten Tage in der Gärtnerei und auf dem Wolfswinkelacker unterwegs war, konnte einen Teil des wirklichen Luxus geniessen – sonnengewärmte, süsse Erdbeeren zum direkten Naschen. Die Kinder vergnügen sich derweil auf dem Trampolin und wir gestalten gemeinsam unsere Keimzelle der Transformation!

Hörtipps

In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt noch auf zwei Podcasts hingewiesen haben, die sich thematisch sehr gut einfügen.

Im Hinblick auf die wohl auf uns zukommende Abstimmung zur Pistenverlängerung am Flughafen Zürich sei dabei diese Stelle besonders hervorzuheben: Minute 29:20-30:07

Für die Gmüeslis ohne Zeit, hier meine Highlights:

  • 16:50-18:22
  • 24:10-26:20
  • 36:40-37:12